Barrierefreies Webdesign ab 2025: Was ändert sich?

Stephan Härtl im Portrait
Von Stephan
Illustrative Darstellung eines barrierefreien Webs

Ein Gesetz, das barrierefreie Websites fördert, ist – wenn auch etwas spät – der richtige Schritt in Richtung Fairness und Gleichberechtigung für alle Nutzer. Bereits vor ca. 20 Jahren, als ich mit diesem Job begonnen habe, war Barrierefreiheit und Usability bei der Agentur, bei der ich damals gearbeitet habe, ein großes Thema. 

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wird die Barrierefreiheit in Deutschland ab dem 28. Juni 2025 deutlich gestärkt. Das Gesetz gilt für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, darunter Websites, Apps, Software, Hardware, öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel.

Was bedeutet Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit bedeutet, dass Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Dazu gehören Menschen mit Seh-, Hör-, Sprach-, Bewegungs- oder Lernbehinderungen.

Welche Änderungen bringt das BFSG für barrierefreies Webdesign?

Das BFSG schreibt strengere Anforderungen an die Barrierefreiheit von Websites vor. So müssen Websites ab dem 28. Juni 2025 folgende Anforderungen erfüllen:

  • Die Texte müssen gut lesbar und kontrastreich sein.
  • Die Inhalte müssen mithilfe von Screenreadern und anderen Hilfsmitteln zugänglich sein.
  • Die Website muss für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nutzbar sein.

Das Gesetz schreibt außerdem vor, dass Barrierefreiheit von Anfang an berücksichtigt werden muss. Das bedeutet, dass Produkte und Dienstleistungen nicht erst nachträglich an die Anforderungen angepasst werden dürfen!

Welche Vorteile bringt Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit ist nicht nur ein gesetzliches Gebot, sondern auch eine Chance für alle. Barrierefreie Produkte und Dienstleistungen sind für alle Menschen zugänglich, unabhängig von ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Das bedeutet, dass mehr Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Darüber hinaus kann Barrierefreiheit auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Unternehmen, die barrierefreie Produkte und Dienstleistungen anbieten, können neue Kundengruppen erschließen.

 

Weitere Vorteile:

  • Erhöhte Reichweite: Barrierefreie Websites erreichen ein breiteres Publikum, da sie auch Menschen mit Einschränkungen ansprechen.
  • Verbesserte Kundenzufriedenheit: Barrierefreie Websites sind für alle Nutzer leicht zu verstehen und zu bedienen. Dies führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einem geringeren Rücklauf.
  • Verbessertes Suchmaschinenranking: Barrierefreie Websites sind für Suchmaschinen besser lesbar. Dies kann zu einem höheren Ranking in den Suchergebnissen führen.
  • Kosteneinsparungen: Barrierefreie Websites sind in der Regel nicht teurer als nicht barrierefreie Websites.

Was können Unternehmen tun?

Um die Anforderungen des BFSG zu erfüllen, können Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Eine Bestandsaufnahme der bestehenden Websites durchführen 
  • Die Barrierefreiheit der Websites prüfen
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit ergreifen

Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, die ab 2025 barrierefrei sein müssen, sollten sich rechtzeitig auf die neuen Anforderungen vorbereiten. Wir beraten Sie gerne zu Themen wie User Interface Design oder Corporate Websites und Portale bei denen schon von Beginn an auf die Barrierefreiheit geachtet werden muss.

Fördermöglichkeiten

Der Bund und die Länder bieten verschiedene Fördermöglichkeiten für die Umsetzung der Anforderungen des BFSG an. Unternehmen können sich über die jeweiligen Förderprogramme informieren.

Fazit

Barrierefreies Webdesign ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Inklusion im Internet. Das BFSG schafft mehr Chancen für Menschen mit Behinderungen, am digitalen Leben teilzunehmen. Unternehmen sollten sich daher frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorbereiten.
Hier sind einige konkrete Beispiele für barrierefreies Webdesign:

  • Verwenden Sie eine kontrastreiche Farbpalette, damit Texte und Bilder gut lesbar sind.
  • Verwenden Sie klare und einfache Sprache, damit die Inhalte auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen leicht verständlich sind.
  • Bieten Sie eine alternative Textversion von Bildern und Videos an, damit Menschen mit Sehbehinderung diese Inhalte nutzen können.
  • Verwenden Sie eine einfache Navigation, damit Menschen mit eingeschränkter Mobilität sich auf Ihrer Website zurechtfinden können.

Unternehmen, die diese Tipps berücksichtigen, machen ihre Websites für ein breiteres Publikum zugänglich.
 

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